Film- und Fotojournalistin, auf aktive Vulkane spezialisiert, Mitglied im Explorers Club und der DGPh, mit einem Studium in Umweltmanagement. Arbeitet u.a. für GEO, National Geographic und BBC.
Ich freue mich riesig, dass ich die große Ehre habe, die diesjährige Schirmherrin sein zu dürfen und möchte mich gerne mit meinen persönlichen Gedanken zum Thema „Leben“ vorstellen.
Was heißt „Leben“ für mich?
Das Leben ist ein wunderbares, großartiges Geschenk. Als ich als erste Frau 600 Meter tief im Innern eines aktiven Vulkanes sein durfte, wurde mir das deutlich bewusst. An Rande des Lavasees zu stehen, wo ich nur ein Spielball der Natur bin und die Kraft des Vulkans über Leben und Tod entscheiden kann, wo wenige Augenblicke zu einer Ewigkeit wurden, merkte ich, wie wertvoll jede Minute sein kann. Wichtig ist nur, dass man sie bewusst er-Lebt.
Mein Vater kannte dieses Gefühl nicht- oder nicht mehr. Er wollte nicht mehr leben, er beging Selbstmord als ich 15 Jahre alt war. Seitdem versuche ich, mein Leben so intensiv wie möglich zu gestalten und versuche auch, mit meinen Bildern besondere Momente festzuhalten, um andere zu inspirieren, auch dieses Gefühl des intensiven Lebens zu suchen und zu LEBEN.
Was bedeutet „Leben“ für Dich?
Der international renommierte Modefotograf Kristian Schuller übernimmt die Schirmherrschaft des 11. Oberstdorfer Fotogipfels, der vom 28. Juni bis 2. Juli 2023 stattfindet. Er bildet mit der politischen Schirmfrau Claudia Roth, Staatsministerin beim Bundeskanzler sowie Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, ein ideales Duo für Europas höchstes Fotofestival.
Kristian Schuller ist ein fotografischer Geschichtenerzähler. Mit seinen groß inszenierten und farbgewaltigen Fotografien erschafft er träumerische Märchenwelten, die ihn in die Riege der wichtigen zeitgenössischen Modefotografen einordnen. Regelmäßig arbeitet er für die größten Modezeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Elle oder Tatler. TV-Zuschauer kennen ihn als Fotograf aus Heidi Klums Castingshow „Germany's next Topmodel".
Schullers Kunst ist eng verwoben mit Berlin. Ihm gelingt es, den einmaligen Mix aus Nachkriegsarchitektur und Klassik oder Glamour und Groteske zu transportieren. Viele seiner Protagonisten hat Schuller im legendären Club Berghain rekrutiert – dem Melting Pot des Hedonismus.
Wie das zu Oberstdorf passt? „Ein Stadtkind bin ich erst später geworden. Geboren wurde ich auf dem Land, im Dorf Heldsdorf in Siebenbürgen/Rumänien, besser bekannt als Transsilvanien“, so der Fotograf, der neben Stars wie Elyas M’Barek, Karoline Herfurth oder Anne-Sophie Mutter zahlreiche weitere Schauspieler, Tänzer, Künstler, DJs und Designer vor seiner Kamera versammelt. Darunter auch die politische Schirmfrau des Oberstdorfer Fotogipfels, Claudia Roth: „Ich finde Claudia Roth eine außergewöhnlich authentische Frau mit einer klaren Überzeugung. Sie besticht durch ihre Nahbarkeit und ihre Fähigkeit auf Menschen eingehen zu können, ihnen zuzuhören und dann für sie auch kämpfen zu können. Ich hatte schon mehrmals die Freude Claudia Roth zu fotografieren“, so der Meister der Inszenierung.
Ihm gelingt es, das Persönliche hinter jedem Portrait herauszuarbeiten, und dazu gehören für ihn auch Augenringe, blaue Flecken oder Falten, denn das Perfekte reizt ihn nicht. Die Menschen auf seinen Portraits sind leicht oder schwer, androgyn, verborgen hinter Tattoos oder MakeUp. „Ich fühle mich in jeden Menschen ein und reagiere auf ihn“, so Schuller.
Seine Biografie hat seine Arbeit als Modefotograf und seine spannungsreich komponierten Bilder stark geprägt. In der Jugend beeinflusste ihn sein Vater – ein rumänisch-deutscher Schriftsteller und Theatermacher – und später im Mode- und Fotografie-Studium seine Professoren F.C. Gundlach und Vivienne Westwood an der Berliner Hochschule der Künste.
Mit Christian Popkes verbindet Schuller auch eine langjährige Freundschaft und ist der Einladung des künstlerischen Leiters des Oberstdorfer Fotogipfels gerne gefolgt. Der Fotogipfel, Europas höchstes Fotofestival, steht dieses Jahr unter dem Motto „Familientreffen“, denn zum 11. Mal trifft sich die nationale und internationale Fotoszene an diesem speziellen Ort. Und mittlerweile sind alle über die Jahre zu einer großen Familie zusammengewachsen. Da darf natürlich auch Kristian Schuller nicht fehlen.
Kristian Schuller: „Der Fotogipfel ist zum einem ein wirklich außergewöhnliches, künstlerisches Projekt, und zum andern ist es einfach eine Freude, die eigene Arbeit mit einem wunderbaren Aufenthalt in den Bergen zu kombinieren - eine Freude!“.
Im Rahmen einer spektakulären, großformatigen Outdoor-Installation auf dem Gipfel des Nebelhorns will Schuller neue Arbeiten zeigen, „Bilder an denen ich intensiv gearbeitet habe“, so der Fotograf. „Es ist die Weiterentwicklung meiner Arbeit mit analogen Mitteln. In Oberstdorf freut Kristian Schuller sich am meisten „auf entspannte Tage und den Austausch mit den Menschen“, so der Bildermacher. „Zu dem Zeitpunkt ist die Arbeit ja schon getan und man kann das herrliche Umfeld genießen.“
Norbert Rosing ist in Wettringen im Münsterland aufgewachsen und lebt nun seit Mitte der 70er Jahre mit seiner Frau Elli in Grafrath bei München. Die Wurzeln für Norberts große und nun fast über drei Jahrzehnte dauernde Geschichte "Im Reich der Eisbären" wurden im Frühjahr 1988 gelegt. Seither wurde das arktische Thema sein Hobby, seine Leidenschaft, sein Leben.
Norbert fotografiert aber auch sein Heimatland Deutschland. Seit über 30 Jahren bereist er die Naturperlen des Landes von den Küsten, über die Flüsse, die Mittelgebirge bis zu den Alpen zu allen Jahreszeiten. Alles in Farbe und schwarz/weiß. Dieses Jahr widmet er sich anlässlich des Oberstdorfer Fotogipfels intensiv der Oberstdorfer Bergwelt und zeigt uns seine Bilder in der Gipfelausstellung 2022.